Kommunion - Gemeinschaft mit Christus und untereinander
Das Wort "Kommunion" hat die lateinische Wurzel "communio" - Deutsch: Gemeinschaft, oder im Tätigkeitswort: sich eins machen. Die Kommunion, die als Höhepunkt der Messfeier den Gläubigen gereicht wird, ist sichtbares Zeichen der Wirklichkeit, dass Christus sich zutiefst mit uns eins macht, sein Leben in uns hinein hingibt, dass Er im Gläubigen "wohnt" und ihn verwandelt. "Er reicht uns seinen Hl. Leib als Brot, das uns Sein Leben schenkt." - "und wer von Seinem Blute trinkt, wird eins mit ihm und lebt in ihm" - so fasst ein Hymnus das Geschehen zusammen. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass wenn Christus in jedem einzelnen lebt, wir auch untereinander innigst verbunden sind - Brüder und Schwestern im Herrn, Kirche. Denn dann erreicht unsere Gemeinschaft jene Qualität, dass gilt: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen" (Matthäus Kapitel 18).
Warum? Ist das glaubwürdig?
Weil Jesus selbst es versprochen hat beim letzten Abendmahl, wie Paulus berichtet (älterstes Zeugnis):"Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt." (1 Kor 11,23-26)
In jeder Messfeier wird das letzte Abenmahl rituell gefeiert und die Kommunion wird den Gläubigen als Höhepunkt in der Messfeier gereicht. "Gedächtnis" ist hier nicht im Sinne einer bloßen Erinnerung zu sehen, sondern wie z.B. beim Hochzeitstag: Da erinnert man sich nicht nur an den Tag der Hochzeit, sondern da wird die gegenseitige Liebe der Partner wieder neu, besonders aktuell und hat so Zukunft. Hier ist das genauso: Christus erneuert seine hingebungsvolle Liebe zu uns (Kreuzesopfer), Er schenkt sich uns erneut und so hat das Reich Gottes Zukunft, weil wir erneut Teil von Ihm werden...
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Weitere Themen hier:
- Erstkommunion
- Warum feiern wir immer wieder die Hl. Messe?
- Darf ich die Hl. Kommunion immer empfangen?
- Kommunion für Wiederverheiratete?
- Krankenkommunion
Erst-Kommunion
Im Alter von ca. 8 Jahren (2. Klasse Volksschule) werden die Kinder auf das tiefere Verständnis der Kommunion im Religionsunterricht in der Schule und in einem "EK" Kurs in der Pfarrgemeinde vorbereitet. In der Feier der Erstkommunion werden sie feierlich in die Schar derer aufgenommen, die ab dann jeden Sonntag (oder auch jeden Tag, wer dies will!) an der Kommunion teilhaben dürfen.
Für die EK Vorbereitung in unserer Pfarre ist PAss. Björn Ziegerhofer zuständig. Die Kinder bekommen rechtzeitig eine Einladung in der Schule, meistens in der ersten Schulwoche der 2. Klasse. Falls ihr Kind keine Einladung erhalten haben sollte, kontaktieren Sie uns bitte!
Die EK Vorbereitung findet wöchentlich zwischen November und Mai mit sogenannten "Tischeltern" in Kleingruppen statt. Es ist aber kein Religionsunterricht, sondern die Kinder sollen spielerisch die Bedeutung der Kommunion kennenlernen.
Die Kinder-Kirche - an jedem Sonntag um 9:30 Uhr von Oktober bis Juni - lädt Kinder zum Mitfeiern der kirchlichen Feste im Jahreskreis ein und hilft mit, den EK-Kindern sich praktisch auf ihr Fest vorzubereiten.
Ein Aspekt von Gemeinschaft ist auch, dass sie zwischen Menschen und mit Gott gestört, ja zerstört sein kann. Daher gehört auch die Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung in Form der Erstbeichte dazu!
Warum genügt es nicht, Jesus einmal zu empfangen?
Warum feiern wir öfters die Hl. Messe?
- Die Antwort darauf liegt in der menschlichen Natur: Es genügt ja auch nicht, wenn Sie einmal Ihrem Partner, oder Ihren Kindern, sagen und zeigen, dass Sie sie lieben, das vergewissern wir uns immer wieder gegenseitig! So brauchen WIR immer wieder eine Erneuerung der Gottesbeziehung
- Oder, wenn wir den Aspekt des Essens der Kommunion hernehmen: Unser Körper benötigt immer wieder Nahrungsmittel, um Kraft zu bekommen und den Leib aufzubauen. Die Lebensmittel, die wir essen, werden dabei in Grundbestandteile zerlegt und in einen Teil von uns umgewandelt. Christus ist das "Lebens-Mittel" für unser tieferes, göttliches Leben - lesen Sie dazu Johannes Evangelium Kapitel 6. Wenn wir Ihn essen, dann schenkt Er uns die Kraft seines auferstanden Lebens. Und weil Er stärker ist, verwandeln wir nicht Ihn in einen Teil von uns, sonder er wandelt uns in einen Teil von Ihm - wir werden Teil des Leibes Christi. Wie der Hl Augustinus treffend formulierte: "Empfangt, was ihr seid: Leib Christi. Werdet, was ihr empfangt: Leib Christi"
Wir freuen uns jeden Falls, wenn Sie mit uns an einem der Sonntage die Hl. Messe mitfeiern! - s. Gottesdienstordnung
Darf ich immer die Hl. Kommunion empfangen?
- Papst Franziskus hat immer wieder betont, dass die Kommunion keine Belohnung für die "Superchristen" ist, sondern Stärkung auf dem je persönlichen Glaubensweg, der auch Umwege, Durststrecken und Momente kennt, wo man stürzt oder nicht mehr weiter kann. Wichtig ist die Sehnsucht, mit Christus sich wieder zu vereinen, mit Ihm als Wegbegeleiter und in der Gemeinschaft der Familie Gottes.
- Auf der anderen Seite ist es wichtig, sich selbst im Gewissen zu prüfen, ob etwas zwischen Ihnen, Christus und der Gemeinschaft steht. Im Matthäus Evangelium sagt uns Jesus: "Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe." (Mt 5,23f). Und Paulus mahnt im 1. Korinterbrief: "Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn.Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken.Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt." - Paulus kritisiert in der Gemeinde dabei, dass man aufeinander nicht Rücksicht nimmt und soziale Unterschiede zwischen Armen und Reichen in den Gottesdienst hineinreichen - sprich: Prüfe Dich auf Deine gelebte Nächstenliebe, denn wie Johannes sagt: Wie kannst Du sagen, dass Du Gott liebst, wenn Du Deinen Nächsten verachtest oder Er Dir egal ist?
Was ist, wenn ich geschieden und wiederverheiratet bin?
- Jesus hat einige Male festgehalten, dass es für Gott so etwas wie Scheidung nicht gibt - und wer sich an einen neuen PartnerIn bindet, der begeht Ehebruch. Das ist gewiss etwas, das Gott nicht gutheißt, und einem nicht mit Gott vereint sein lässt...
- .... andererseits ist Jesus immer barmherzig mit den konkreten Menschen umegangen und hat z.B. zwar der Sameriterin die Erkenntnis ihrer Lebenswarheit zugemutet (Joh 4), sie aber ebenso wie die Ehebrecherin nicht verurteilt (nachzulesen in Joh 8). Paulus förderte in seinen Gemeinden dann die "Gewissens - Erfoschung: Was dient dem Glaubensweg mehr? Was führt zu einem "Leben im Schalom"?
- So hat Papst Franzikus in postsyondalen Schreiben zur Familiensynode 2016 "amoris laetitia" es auch gesehen: Es gilt immer auf den Einzelfall zu sehen. Die Seelsorger sollen mit Betroffenen durch Gewissenserforschung übereinkommen, ob z.B. der Kommunionempfang passend ist. (Sie können das Schreiben hier nachlesen)
- Daher die Bitte: WENN SIE SEHNSUCHT NACH DER KOMMUNION HABEN, dann kontaktieren Sie bitte einen Seelsorger Ihrer Wahl, z.B. Pfarrer Dr. Marcus König (0664 / 504 95 80)
Die Krankenkommunion
Die Hl. Kommunion daheim empfangen - für Kranke und all jene, die nicht mehr zum Gottesdienst der Gemeinde kommen können!