DAS GOTTESHAUS
Der Bau und seine Geschichte
Die r.k.Pfarrkirche von Purkersdorf, dem Apostel Jakobus dem Älteren geweiht, war vermutlich bereits im 12.Jahrhundert Patronatskirche.
Urkundlich erwähnt wird das Gotteshaus 1333, als die Habsburger- Herzöge Albrecht der Weise und Otto der Fröhliche die „Burg und Veste" zu Purkersdorf mit „Kirchenlehen und allem Herrschaftszubehör" erwarben.
Ab 1500 wird die landesfürstliche Patronatskirche vom Kaiserlichen Waldamt betreut, der obersten Aufsichtsbehörde und Verwaltungsstelle des Wienerwaldes.
1529 verwüsteten die Türken das Gotteshaus, es wurde erst 1570 unter Kaiser Maximilian wiederhergestellt; doch mußte 1580 die Seelsorge den Kartäusern in Mauerbach übertragen werden. Erst 1621 bestellte Kaiser Ferdinand II. wieder einen eigenen Pfarrer.
1683 wurde die Kirche abermals von den Türken zerstört; ihre Wiedererrichtung war 1690 abgeschlossen, in einfachem Barock, wobei so manche gotischen Elemente erhalten blieben. 1683-1694 betreuten die Augustiner aus Mariabrunn Purkersdorf.
1726/27 bekam die Kirche die heutige Sakristei angebaut und erhielt außerdem die damals bereits bestehende und heutige Taufkapelle als barockisierte „Schatzkammer".
Im Zuge der Napoleonskriege wurden 1805 etwa „3000 russische Kriegsgefangene" in die Kirche hineingepfercht. Sie verheizten die gesamte brennbare Einrichtung; diese konnte allerdings rasch erneuert werden.
Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1842 gelang es dann, den neuerlich verwüsteten Bau in nur 8 Monaten zu restaurieren.
Markant elementarisch an der Pfarrkirche ist der gotische Chor mit 5/8 Schluß, daneben der mittelalterlicher SO-Turm mit einem - seit 1885 - barockem Helm, das dreijochige Langhaus mit Tonnengewölbe mit Stichkappen aus der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts.
1909 wurde zum zweitenmal (erstmals 1768!) ein Kirchenbauverein ins Leben gerufen, der enorme Bevölkerungszuwachs Purkersdorfs (um das Vierfache in den zurückliegenden 80 Jahren) verlangte einen Um- und Erweiterungsbau. 1935 erfolgte dieser endlich und gab der Kirche mit Langhaus-Anbau und Seitenschiff seine heutige Gestalt.
Schäden, in erster Linie durch - wenn auch ganz späte - Kriegseinwirkungen wurden gleich ab 1945 bis 1976 schrittweise behoben. Eine komplette Revitalisierung und vor allem Innensanierung erfolgte schließlich 1983/84.
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